Gerechtigkeit für Manfred*

Kundgebung am Sonntag, 26.10., 17 Uhr vor der JA Karlau

*Name aus Sicherheitsgründen geändert

Manfred braucht dringend einen Anwalt und wir brauchen dafür Geld! Spende jetzt: https://www.goodcrowd.org/gerechtigkeit-fuer-manfred

Die Missstände in der JA Karlau sind enorm. Vergangenen Juni und auch im Oktober gab es dazu einen Protest vor der JA Karlau. Verschiedene Gruppen (zB Gefangenengewerkschaft, Inmates Shelter, Infoladen Graz, aber auch derStandard, die Kleine Zeitung und Radio Helsinki) berichten immer wieder von mangelnder medizinischer Versorgung, von viel zu hohen Lebensmittelpreisen, Abweisungen von Anträgen mit Scheinargumenten, von unmenschlichen und auch teilweise illegalen Bestrafung innerhalb des Freiheitsentzugs und so weiter. Der aktuelle Fall macht uns wieder einmal besonders sprachlos, traurig und wütend.

Manfred hat vergangenen Freitag einen Suizidversuch überlebt.
Seine gesetzlich vorgesehene jährliche Anhörung vor Gericht wurde zuletzt abgesagt – mit der Begründung, es „mache keinen Sinn“. Und dann der Satz, der alles veränderte: Die zuständige Richterin ließ Manfred über seinen Anwalt ausrichten: „Solange ich im Amt bin, werden Sie nicht nach Hause gehen.“
Daraufhin hat er wohl den letzten Rest Hoffnung verloren.

Gerechtigkeit für Manfred* weiterlesen

Anarchist Book Fair in Graz

Von 24. bis 26. Oktober 2025 findet die 4. BOOK FAIR in Graz statt. Das vorläufige Programm ist nun online!

Zwischen dem 24. und dem 26. Oktober 2025 findet die 4te Anarchistische Büchermesse in Graz statt. Vielleicht habt ihr es schon auf einem Plakat gelesen oder weitergetratscht bekommen: Diesmal setzen wir uns mit GEWALT auseinander.

Nun haben wir ein vorläufiges Programm veröffentlicht, das bestimmt bei der Einordnung unseres (diskursiven) Zugangs zum Thema hilft.
Außerdem könnt ihr im bereits länger erschienenen Ankündigungstext Ideen hinsichtlich unserer Grundhaltung bekommen.

Alle Programmpunkte finden im SPEKTRAL am Lendkai 45 statt.

Wenn ihr Schlafplätze braucht, bitte meldet euch zeitnah via:
nongrata@riseup.net

Österreich, seine Migration & seine Migrationspolitik

vom Kapital benutzt, vom Staat organisiert, von Patriot*innen beargwöhnt

Weder beim Stolz auf ein „Wir“, das eigentlich keine Fremden verträgt, noch bei der verordneten Duldung der Fremden als Nützlinge für „uns“ darf es die Österreicher*innen irritieren, dass „ihre Heimat“ für sie mehrheitlich exakt die öden Rollen vorsieht, in denen sie dann, wenn überhaupt, ihren 30% Zeitgenoss*innen „mit Migrationshintergrund“ begegnen: auf dem Arbeitsmarkt, auf dem Wohnungsmarkt, in den Wartelisten bei staatlichen Ämtern und bei Kassenärzt*innen …

Darum kümmern sich engagierte, volkgsfreundliche Politiker*innen, die auch für die regelmäßig in Hass umschlagende Xenophobie ihres Volkes ein offenes Ohr haben. Die organisieren also beides: die Migration und die Lebendigkeit eines patriotischen Herr-im-Haus-Standpunkts, der mit Migration immer so schlecht zurechtkommt. Für beides haben sie ihre Gründe. Die erklärt der Vortrag:

Donnerstag, 16. Oktober 2025
19 Uhr
RESOWI-Zentrum Hörsaal 15.06
(Universitätsstraße 15, 8010 Graz)

Anm: Der Aufruf stammt vom Verein AK Gegenpositionen. Wir haben ihn für sie gegendert.

Aktionstage: Gefangen im System

Knäste sollen isolieren und die Menschen darin brechen. Das Knastsystem ist nicht kaputt, es ist Teil des patriarchalen, rassistischen und kapitalistischen Systems in dem wir leben.
Warum strafen wir überhaupt? Welchen Zweck verfolgt die Straflogik? Was passiert hinter Gittern? Wie werden Gefangene noch zusätzlich zum Freiheitsentzug gestraft? Welche Rechte haben Gefangene? Und warum sind wir solidarisch mit Gefangenen? Wie kann Solidarität mit Gefangenen ausschauen?

Diese Fragen wollen wir im Rahmen der Aktionstage im Juni diskutieren. In Wien, in Graz und in Innsbruck gibt es an verschiedenen Tagen Kundgebungen und Infotische vor den Gefängnissen. Wir wollen zusammenkommen, diskutieren und uns solidarisieren!

07.06.2025 – „Wozu strafen?“ – JA Simmering (Wien)

21.06.2025 – „Missstände im Knast“ – JA Karlau (Graz)

28.06.2025 – „Solidarität mit Gefangenen“ – JA Völs (Innsbruck)

Mehr Infos und laufende Updates findest du hier: https://www.urvg.org/aktionstage-gefangen-im-system/

KüFa mit der Seebrücle


Die Seebrücke Graz läd zum Essen, trinken und tratschen. Bringt eure Friends und freut euch auf einen gemütlichen Abend mit Lagerfeuer und veganem Essen an der Rösselmühle.🔥

Alle freiwilligem Spenden kommen der Geflüchteten-Unterkunft Lamm 8 zugute.

📅 11.04. 18:00
📍Oeverseegasse 1, 8020 Gra

WIR SIND ALLE ANTIFA GRAZ 2025 – Chronologie der Ereignisse

In Graz (Österreich) sind gerade sieben Antifas von massiven Repressionen betroffen.
Seit Ende Jänner finden überzogene Ermittlungen gegen 7 Antifaschist:innen statt, denen vorgeworfen wird, am Rande des deutsch-nationalen und FPÖ-nahen Akademikerballs einem Burschenschafter die Mütze geklaut zu haben.

Wir wollen hier eine kurze Chronologie der Ereignisse darlegen und auf die politische Dimension der absurden Vorwürfe und Ermittlungen eingehen.

Seit einigen Wochen ermittelt nun der Verfassungsschutz und die Staatsanwaltschaft Graz aufgrund des Vorwurfs des „Schweren Raubes“ nach Paragraph § 143 StGB. Dieser Paragraph wird sonst bei bewaffneten Raubüberfällen oder in Kontexten der organisierten Kriminalität verwendet, ist hier also komplett überzogen. Bei Verurteilung drohen den Beschuldigten zwischen 5 und 15 Jahren Haft. Der Paragraph setzt allerdings die Existenz einer kriminellen Vereinigung voraus. In dem aktuellen Fall wird diese konstruiert, um mit diesem Paragraphen überhaupt ermitteln zu können. Eine absurde Taktik, die allein dazu dient, Personen einzuschüchtern, Strukturen auszuleuchten und willkürlich Repression gegen Antifaschist:innen zu ermöglichen.

Das Vorgehen der Polizei ist ganz klar politisch motiviert. Es geht darum, Antifaschismus zu kriminalisieren und Antifaschist:innen zu verfolgen. Der Paragraph erlaubt nämlich einiges an Ermittlungstaktiken, die sonst nicht möglich wären. So gab es in den letzten Wochen bei allen Beschuldigten Hausdurchsuchungen, es wurden mehrfach Handy-Standortdaten abgefragt, eine Wohnung beschattet und nach zwei Personen sogar mit europäischem Haftbefehl gefahndet.
Die Hausdurchsuchungen wurden in einem unverhältnismäßigen Ausmaß von der Spezialeinheit Cobra ausgeführt. Angeklagte, aber auch Mitbewohner:innen, wurden mit geladener Waffe im Gesicht geweckt und unter vorgehaltener Maschinenpistole auf dem Boden fixiert; Wohnungstüren wurden vollständig zerstört. Es wurden mehrere Handys und Laptops beschlagnahmt und alle Beschuldigten für mehrere Tage in Gewahrsam genommen. Zwei der Beschuldigten wurden unter fadenscheinigen Begründungen in U-Haft genommen – eine Person für zwei Wochen, bei der anderen Person wurde die U-Haft nun um vier Wochen verlängert.

Die anderen Beschuldigten waren 96 Stunden in Haft, ohne gerichtliche Anordnung – der Bullenstaat lässt seine Muskeln spielen

Besonders perfide und jeglicher Rechtgrundlage entbehrend ist das Vorgehen bei Beschuldigten ohne österreichische Staatsbürgerschaft: Zunächst steckte das LSE (Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung) Steiermark die Beschuldigten in eine mehrtägige Anhaltung, erst dann wurden sie der Justizanstalt übergeben. Das Vorgehen ist reine Schikane, da sie dazu verpflichtet wären, sie sofort in die JA zu überführen. Dort fand nach weiteren 48h eine Haftprüfungsverhandlung statt. Die Vorwürfe sind haltlos, das Gericht ordnete die sofortige Enthaftung an. Unmittelbar nach der Entlassung wartete vor der Tür aber bereits die Fremdenpolizei und prüfte, ob die Studis nicht ohne Gerichtsverfahren nach Deutschland abgeschoben werden könnten. Das darf bis zu 72h dauern, verbunden mit einer weiteren polizeilichen Anhaltung. Wie nahtlos diese Systeme ineinander greifen, zeigt welche Machtachsen die FPÖ im Sicherheitsapparat bereits jetzt aufgebaut hat.

Der Staat geht hier mit aller Härte gegen Antifaschist:innen vor, indem ein überzogener Vorwurf konstruiert wird, der ein komplett unverhältnismäßiges Ausmaß an Ermittlungen zulässt. Während Rechtsextreme in Ruhe menschenfeindliche Ideologien verbreiten und umsetzen können und monatelang Jagd auf Homosexuelle und Linke machen, ist das aktuelle Vorgehen gegen Antifaschist:innen wie immer bezeichnend für den rechten österreichischen Polizeiapparat. Der FPÖ Nationalratspräsident und deutsch-nationale Burschenschafter Walter Rosenkranz forderte Ende Jänner eine „umfassende Aufklärung“ der „Angriffe“ auf die Besucher einer „friedlichen Veranstaltung“ (des rechtsextremen Balls), kurz danach übernahm das LSE die Ermittlungen. Dies unterstreicht noch einmal die politische Motivation, die hinter der polizeilichen Verfolgung steckt.

Wir werden uns von diesen staatlichen Angriffen und Schikanen nicht einschüchtern lassen! Wir müssen diesen Kriminalisierungsversuch im Kontext der aktuellen politischen Situation in Österreich sehen. Wo 30% eine rechtsextreme Partei wählen, wir einen deutsch-nationalen Burschenschafter als Nationalratspräsident haben und die Steiermark von der FPÖ unter Kunasek regiert wird, wundert es auch nicht, dass die Polizei kontinuierlich mehr Befugnisse bekommt und antifaschistische Kämpfe vermehrt unter Beschuss geraten. Antifaschist:innen werden kriminalisiert, während Rechtsextreme sich in Sicherheit wiegen können.

Das zeigt aber nur, wie wichtig es ist, sich antifaschistisch zu organisieren und sich aktiv gegen diese autoritäre Zuspitzung zu stellen. Solidarität ist unsere Waffe!
Wir wollen aufgrund der Ermittlungen nochmals daran erinnern, Handys und Datenträger zu verschlüsseln und die Wohnung aufzuräumen.

Seid solidarisch mit den Betroffenen, tratscht nicht und spekuliert nicht. Das hilft im Zweifelsfall nur den Repressionsbehörden.

Wie ihr helfen könnt:
Teilt die Soli-Kampagne auf Social Media (Instagram: @antifagraz25) und in euren Strukturen, organisiert Soli-Partys und Soli-Aktionen!

Spendenkonto:
IBAN: AT06 2081 5000 4243 1999
Verwendungszweck: antifagraz25

Getroffen hat es ein paar – gemeint sind wir alle! Deshalb: Unsere Solidarität gegen ihre Repression!

Lasst unsere Genossen nicht alleine


Der österreichische Staat setzt zunehmend auf Repression und Gewalt. Noch immer sitzen Genoss:innen in Haft – zeigen wir ihnen, dass sie nicht vergessen sind!

Schreibt Briefe, zeigt eure Solidarität!

Ermutigende Worte, Geschichten, Gedichte oder Lieder können den Inhaftierten Kraft geben und den Behörden zeigen: Sie sind nicht alleine.

Organisiert selbst Veranstaltungen! Trefft euch, um gemeinsam Briefe zu schreiben, Spenden für Anwaltskosten zu sammeln und Aufmerksamkeit für die Repression zu schaffen. Jede*r kann aktiv werden – Solidarität ist unsere Waffe!

Sendet eure Briefen an:

  • Gartenschau, Schönaugasse 8, 8010 Graz
  • oder über Signal: lou161.91

Achtet darauf, nichts über laufende Verfahren oder Tatvorwürfe zu schreiben – der Staat liest mit.

Solidarität muss praktisch werden! Organisiert euch, werdet laut und lass unsere Genoss:innen nicht allein!

(vom Grazer OAT)

Unser Freund wird gefangen gehalten! Festnahme bei #KulturLandRetten – Demo

Update: Unser Freund ist mitlerweile wieder frei <3

Die blau-schwarze Landesregierung hat damit begonnen, kritische Kunst in der Steiermark finanziell zu beschneiden, weshalb die steirische Kulturszene am 20.3.25 geschlossen zu einer lautstarken Demo aufgerufen haben. Rund 2500 Menschen folgten dem Aufruf und protestierten gegen die Kulturpolitik von schwarz-blau.

Am Hauptplatz wurden dann schließlich auch Rauchfackeln gezündet, was die Polizei sofort zum Anlass nahm, um Identitätsfeststellungen durchzuführen. Nachdem sich solidarische Menschen dazu gestellt haben, um die Unverhältnismäßigkeit aufzuzeigen, wurde unser Freund, einer der solidarischen Menschen, von den Cops von hinten getackelt, mehrere Sekunden gewürgt, brutal über den Hauptplatz geschleift und schließlich festgenommen. Unser Freund wurde vor der Anwendung der physischen Gewalt seitens der Cops kein einziges Mal nach seinem Ausweis gefragt. Es gab nicht mal die Möglichkeit der Mitwirkung – aber genau wegen der angeblichen fehlenden Mitwirkung (bzw. dem angeblichen Versuch des Widersetzens) sitzt unser Freund nun nachwievor hinter Gitter.

Offensichtlich haben die Cops nur darauf gewartet, bis sie einen „Grund“ finden, jemanden festzunehmen. Wen sie dabei mitnehmen, war ihnen egal. Sie haben sich einfach einen von uns geschnappt, um alle anderen kollektiv abzuschrecken.
Im Polizeianhaltezentrum behalten sie ihn viel länger als notwendig, nur um auch hier abschreckend zu wirken. Unser Freund hat seine Identität preisgegeben und von seinem Recht, die Aussage zu verweigern, Gebrauch gemacht.

Wir fordern ganz klar: Lasst unseren Freund sofort frei!

Solidarität #brauchenwir!