Macht kaputt, was euch kaputt macht – Warum ChatGPT mit den ‚sozialen‘ Medien als Resonanzraum Rechtsextremismus befördert, Ungleichheit vergrößert und Gemeinschaft zersetzt.
Wann? 03.10.25 um 19 Uhr
Wo? non grata (Reitschulgasse 17-21)
Macht kaputt, was euch kaputt macht – Warum ChatGPT mit den ‚sozialen‘ Medien als Resonanzraum Rechtsextremismus befördert, Ungleichheit vergrößert und Gemeinschaft zersetzt.
Wann? 03.10.25 um 19 Uhr
Wo? non grata (Reitschulgasse 17-21)
Knäste sollen isolieren und die Menschen darin brechen. Das Knastsystem ist nicht kaputt, es ist Teil des patriarchalen, rassistischen und kapitalistischen Systems in dem wir leben.
Warum strafen wir überhaupt? Welchen Zweck verfolgt die Straflogik? Was passiert hinter Gittern? Wie werden Gefangene noch zusätzlich zum Freiheitsentzug gestraft? Welche Rechte haben Gefangene? Und warum sind wir solidarisch mit Gefangenen? Wie kann Solidarität mit Gefangenen ausschauen?
Diese Fragen wollen wir im Rahmen der Aktionstage im Juni diskutieren. In Wien, in Graz und in Innsbruck gibt es an verschiedenen Tagen Kundgebungen und Infotische vor den Gefängnissen. Wir wollen zusammenkommen, diskutieren und uns solidarisieren!
07.06.2025 – „Wozu strafen?“ – JA Simmering (Wien)
21.06.2025 – „Missstände im Knast“ – JA Karlau (Graz)
28.06.2025 – „Solidarität mit Gefangenen“ – JA Völs (Innsbruck)
Mehr Infos und laufende Updates findest du hier: https://www.urvg.org/aktionstage-gefangen-im-system/
In Graz (Österreich) sind gerade sieben Antifas von massiven Repressionen betroffen.
Seit Ende Jänner finden überzogene Ermittlungen gegen 7 Antifaschist:innen statt, denen vorgeworfen wird, am Rande des deutsch-nationalen und FPÖ-nahen Akademikerballs einem Burschenschafter die Mütze geklaut zu haben.
Wir wollen hier eine kurze Chronologie der Ereignisse darlegen und auf die politische Dimension der absurden Vorwürfe und Ermittlungen eingehen.
Seit einigen Wochen ermittelt nun der Verfassungsschutz und die Staatsanwaltschaft Graz aufgrund des Vorwurfs des „Schweren Raubes“ nach Paragraph § 143 StGB. Dieser Paragraph wird sonst bei bewaffneten Raubüberfällen oder in Kontexten der organisierten Kriminalität verwendet, ist hier also komplett überzogen. Bei Verurteilung drohen den Beschuldigten zwischen 5 und 15 Jahren Haft. Der Paragraph setzt allerdings die Existenz einer kriminellen Vereinigung voraus. In dem aktuellen Fall wird diese konstruiert, um mit diesem Paragraphen überhaupt ermitteln zu können. Eine absurde Taktik, die allein dazu dient, Personen einzuschüchtern, Strukturen auszuleuchten und willkürlich Repression gegen Antifaschist:innen zu ermöglichen.
Das Vorgehen der Polizei ist ganz klar politisch motiviert. Es geht darum, Antifaschismus zu kriminalisieren und Antifaschist:innen zu verfolgen. Der Paragraph erlaubt nämlich einiges an Ermittlungstaktiken, die sonst nicht möglich wären. So gab es in den letzten Wochen bei allen Beschuldigten Hausdurchsuchungen, es wurden mehrfach Handy-Standortdaten abgefragt, eine Wohnung beschattet und nach zwei Personen sogar mit europäischem Haftbefehl gefahndet.
Die Hausdurchsuchungen wurden in einem unverhältnismäßigen Ausmaß von der Spezialeinheit Cobra ausgeführt. Angeklagte, aber auch Mitbewohner:innen, wurden mit geladener Waffe im Gesicht geweckt und unter vorgehaltener Maschinenpistole auf dem Boden fixiert; Wohnungstüren wurden vollständig zerstört. Es wurden mehrere Handys und Laptops beschlagnahmt und alle Beschuldigten für mehrere Tage in Gewahrsam genommen. Zwei der Beschuldigten wurden unter fadenscheinigen Begründungen in U-Haft genommen – eine Person für zwei Wochen, bei der anderen Person wurde die U-Haft nun um vier Wochen verlängert.
Die anderen Beschuldigten waren 96 Stunden in Haft, ohne gerichtliche Anordnung – der Bullenstaat lässt seine Muskeln spielen
Besonders perfide und jeglicher Rechtgrundlage entbehrend ist das Vorgehen bei Beschuldigten ohne österreichische Staatsbürgerschaft: Zunächst steckte das LSE (Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung) Steiermark die Beschuldigten in eine mehrtägige Anhaltung, erst dann wurden sie der Justizanstalt übergeben. Das Vorgehen ist reine Schikane, da sie dazu verpflichtet wären, sie sofort in die JA zu überführen. Dort fand nach weiteren 48h eine Haftprüfungsverhandlung statt. Die Vorwürfe sind haltlos, das Gericht ordnete die sofortige Enthaftung an. Unmittelbar nach der Entlassung wartete vor der Tür aber bereits die Fremdenpolizei und prüfte, ob die Studis nicht ohne Gerichtsverfahren nach Deutschland abgeschoben werden könnten. Das darf bis zu 72h dauern, verbunden mit einer weiteren polizeilichen Anhaltung. Wie nahtlos diese Systeme ineinander greifen, zeigt welche Machtachsen die FPÖ im Sicherheitsapparat bereits jetzt aufgebaut hat.
Der Staat geht hier mit aller Härte gegen Antifaschist:innen vor, indem ein überzogener Vorwurf konstruiert wird, der ein komplett unverhältnismäßiges Ausmaß an Ermittlungen zulässt. Während Rechtsextreme in Ruhe menschenfeindliche Ideologien verbreiten und umsetzen können und monatelang Jagd auf Homosexuelle und Linke machen, ist das aktuelle Vorgehen gegen Antifaschist:innen wie immer bezeichnend für den rechten österreichischen Polizeiapparat. Der FPÖ Nationalratspräsident und deutsch-nationale Burschenschafter Walter Rosenkranz forderte Ende Jänner eine „umfassende Aufklärung“ der „Angriffe“ auf die Besucher einer „friedlichen Veranstaltung“ (des rechtsextremen Balls), kurz danach übernahm das LSE die Ermittlungen. Dies unterstreicht noch einmal die politische Motivation, die hinter der polizeilichen Verfolgung steckt.
Wir werden uns von diesen staatlichen Angriffen und Schikanen nicht einschüchtern lassen! Wir müssen diesen Kriminalisierungsversuch im Kontext der aktuellen politischen Situation in Österreich sehen. Wo 30% eine rechtsextreme Partei wählen, wir einen deutsch-nationalen Burschenschafter als Nationalratspräsident haben und die Steiermark von der FPÖ unter Kunasek regiert wird, wundert es auch nicht, dass die Polizei kontinuierlich mehr Befugnisse bekommt und antifaschistische Kämpfe vermehrt unter Beschuss geraten. Antifaschist:innen werden kriminalisiert, während Rechtsextreme sich in Sicherheit wiegen können.
Das zeigt aber nur, wie wichtig es ist, sich antifaschistisch zu organisieren und sich aktiv gegen diese autoritäre Zuspitzung zu stellen. Solidarität ist unsere Waffe!
Wir wollen aufgrund der Ermittlungen nochmals daran erinnern, Handys und Datenträger zu verschlüsseln und die Wohnung aufzuräumen.
Seid solidarisch mit den Betroffenen, tratscht nicht und spekuliert nicht. Das hilft im Zweifelsfall nur den Repressionsbehörden.
Wie ihr helfen könnt:
Teilt die Soli-Kampagne auf Social Media (Instagram: @antifagraz25) und in euren Strukturen, organisiert Soli-Partys und Soli-Aktionen!
Spendenkonto:
IBAN: AT06 2081 5000 4243 1999
Verwendungszweck: antifagraz25
Getroffen hat es ein paar – gemeint sind wir alle! Deshalb: Unsere Solidarität gegen ihre Repression!
Update: Unser Freund ist mitlerweile wieder frei <3
Die blau-schwarze Landesregierung hat damit begonnen, kritische Kunst in der Steiermark finanziell zu beschneiden, weshalb die steirische Kulturszene am 20.3.25 geschlossen zu einer lautstarken Demo aufgerufen haben. Rund 2500 Menschen folgten dem Aufruf und protestierten gegen die Kulturpolitik von schwarz-blau.
Am Hauptplatz wurden dann schließlich auch Rauchfackeln gezündet, was die Polizei sofort zum Anlass nahm, um Identitätsfeststellungen durchzuführen. Nachdem sich solidarische Menschen dazu gestellt haben, um die Unverhältnismäßigkeit aufzuzeigen, wurde unser Freund, einer der solidarischen Menschen, von den Cops von hinten getackelt, mehrere Sekunden gewürgt, brutal über den Hauptplatz geschleift und schließlich festgenommen. Unser Freund wurde vor der Anwendung der physischen Gewalt seitens der Cops kein einziges Mal nach seinem Ausweis gefragt. Es gab nicht mal die Möglichkeit der Mitwirkung – aber genau wegen der angeblichen fehlenden Mitwirkung (bzw. dem angeblichen Versuch des Widersetzens) sitzt unser Freund nun nachwievor hinter Gitter.
Offensichtlich haben die Cops nur darauf gewartet, bis sie einen „Grund“ finden, jemanden festzunehmen. Wen sie dabei mitnehmen, war ihnen egal. Sie haben sich einfach einen von uns geschnappt, um alle anderen kollektiv abzuschrecken.
Im Polizeianhaltezentrum behalten sie ihn viel länger als notwendig, nur um auch hier abschreckend zu wirken. Unser Freund hat seine Identität preisgegeben und von seinem Recht, die Aussage zu verweigern, Gebrauch gemacht.
Wir fordern ganz klar: Lasst unseren Freund sofort frei!
Solidarität #brauchenwir!
Der Staat schlägt wiedermal zu. Europaweite Haftbefehle, öffentliche Fahndungsfotos, wochenlange U-Haft, Hausdurchsuchungen,.. -wofür?
Um uns alle kleinzukriegen. Um uns einzuschüchtern. Um uns voneinander (noch mehr) zu isolieren. Um die Bewegung schon früh zu stoppen, bevor sie überhaupt für den Staat auch nur ansatzweise gefährlich werden könnte.
Mit Zusammenhalt, gegenseitiger Fürsorge und einer politischen Prozessführung wird es uns gelingen, gestärkt aus dieser Situation wieder rauszukommem!
Jetzt heißt es zusammenhalten! Unsere Solidarität gegen ihre Repression! Schlagen wir zurück!
Am 24. Dezember werden wir ab 18 Uhr gemeinsam in der Schwarzen Raupe kochen, essen, chillen, diskutieren und damit ein bisschen gegen die Vereinzelung in der Gesellschaft ankämpfen.
Jedes Jahr gibt es zu dieser “besinnlichen Zeit” die meisten Suizide und Suizidversuche. Denn in dieser rassistischen, patriarchalen, kapitalistischen und neoliberalen Welt erreicht die Vereinzelung zu Weihnachten ihren Höhepunkt. Viele Menschen können oder wollen aus den verschiedensten Gründen keine Zeit mit ihrer Familie verbringen.
Wir wollen einen Raum schaffen, der frei von kapitalistischen und katholischen Bräuchen ist. Also komm vorbei, bring was zum essen oder spielen mit – oder auch nicht. Unsere Solidarität gegen die Vereinzlung!
Der Infoladen hat im Dezember immer dienstags 18 – 22 Uhr offen mit folgendem Programm:
3.12., 19 Uhr: Film über Antifaschismus
Die Doku handelt von Antifaschist*innen im deutschsprachigen Raum
10.12., 19 Uhr: Schreibwerkstatt
Wir schreiben Briefe in die Knäste
17.12., 19 Uhr: Input & Diskussion: Wege durch die Wüste
Das Antirepressionshandbuch für die politische Praxis wird vorgestellt
24.12., 18 Uhr: Solidarisch gegen Vereinzelung
Wir kochen und essen gemeinsam – keine*r muss allein bleiben an dem Abend!
31.12.: Der Infoladen bleibt zu!
Nehmt bitte Rücksicht auf traumatisierte Menschen & Tiere!
Komm vorbei, diskutier mit uns, stöber in den Zines oder bring gleich neue mit!
Input & Workshop: 26.11.24, 19 Uhr, in der Schwarzen Raupe
Wir können den staatlichen Ausbau von Überwachungsmaßnahmen und die Entwicklung neuer Kontrollmechnanismen beobachten. Die kritische Beschäftigung mit Technologie ist notwendig, wenn wir uns schützen wollen. Weder dem Staat noch irgendwelchen internationalen Richtlinien oder Absichtserklärungen können wir vertrauen. Wenn es um unsere digitale Sicherheit geht, müssen wir uns damit auseinandersetzen, um uns schützen zu können.
Absolute Sicherheit und Anonymität gibt es weder in der analogen noch in der digitalen Welt. Es gibt von vielen Seiten ein großes Interesse daran, unsere gewählten Kommunikationswege unsicher zu machen. Deshalb müssen wir auch versuchen, uns auf dem aktuellsten Stand zu halten.
Und das schaffen wir am besten gemeinsam! Also komm vorbei & bring deine Freund*innen mit!
Wenn du Handy, Laptop, Datenträger verschlüsseln und/oder googlefrei machen willst, dann nimm die Geräte am besten mit.
Der Infoladen hat im November immer dienstags 18 – 22 Uhr offen mit folgendem Programm:
5.11., 19 Uhr: Film & Diskussion: Der Attentäter
Forget Stauffenberg! Remember Elser!
12.11., 19 Uhr: Diskussion: Let’s Talk About… (non grata special)
Wir wollen darüber diskutieren, wie wir miteinander (nicht)diskutieren. Dass lieber über Andere geredet wird, statt mit dem*der*den Anderen.
19.11., 19 Uhr: Schreibwerkstatt
Wir schreiben Briefe in die Knäste
26.11., 19 Uhr: Input & Workshop: Digitale Selbstverteidigung
Wir hassen die Scheissecops! Also halten wir sie aus unserem Stuff raus!
Komm vorbei, diskutier mit uns, stöber in den Zines oder bring gleich neue mit!