Rassismus in Mauthausen


Als Externer begleitete ich eine kleine Gruppe der Grazer Kommunistischen Jugend Österreichs (KJÖ) in die KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Am 7. Mai findet dort, anlässlich der Befreiung vom Faschismus, die größte Gedenkveranstaltung in Europa statt. In Mauthausen inhaftierten die Nazis 200 000 Menschen und töteten 100 000.

Die KJÖler treffen sich mit den Genossen aus den anderen Regionen am Denkmal für Kinder und Jugendliche. Dort angekommen, trenne ich mich von der rund 30 Menschen fassenden Gruppe der KJÖler, die in der Nähe des Kinderdenkmals auf den Beginn der offiziellen Zeremonie warten und schaue mich im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen um. Viele Gruppen in Trachten, Pfadfinder, Anzugträger tummeln sich auf dem Gelände. Ich höre jemanden eine Rede halten. Die Männerstimme spricht von Zivilcourage, davon Rassismus nicht zu dulden. Ohne mir dabei etwas zu denken, nähere ich mich der Versammlung vor dem Jüdischen Denkmal. Doch bevor ich mich dazustellen kann, rennt ein Sicherheitsmann auf mich zu: „Who are you? Which group? From where are you?“, er steht keine zwanzig Zentimeter von mir entfernt. „I am from Germany, I want to listen, my group is somewhere else.” Der Sicherheitsmann verweist mich hinter eine Absperrung. Ich denke mir meinen Teil und gehe aufgeregt wieder zu den KJÖlern. Ich bin keine Viertelstunde auf dem Gelände.

Rassismus in Mauthausen weiterlesen

Kundgebung | 8. Mai | 18 Uhr | Hauptplatz

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation der Wehrmacht. Das Deutsche Reich verlor den Krieg, bei dem 60 bis 70 Millionen Menschen starben. Der von den Faschist ausgehende Weltkrieg war ein Vernichtungskrieg, der sowohl ethnische Gruppen als auch politische Bewegungen im Visier hatte.

6 Millionen europäische Juden und Jüdinnen fielen dem Faschismus zum Opfer – in weiten Teilen Europas ist jüdisches Leben bis heute ausgelöscht. Etwa 500.000 Sinti*zze und Rom*nja erlitten den Porajmos. Mit der Ausbreitung nach Osten wollten die Nazis die slavischen Ethnien unterwerfen. Die Sowjetunion verlor 25 Millionen Menschen.
Mit dem rassistischen Übermenschentum ging auch die Herabstufung von Menschen mit Behinderungen einher. Die Nationalsozialisten töteten durch die sogenannten Krankenmorde bis 1945 über 216.000 Menschen. Auch queere Menschen wurden verfolgt. Sie inhftierten etwa 10.000 homosexuelle Männer in Konzentrationslagern. Die Hälfte verstarb dort.

Von Anfang an zielten die Faschisten auf politische Säuberungen. Oppositionelle und revolutionäre Kräfte, die die herrschende Ordnung des Kapitalismus bedrohten, waren die ersten, die die Nazis in Konzentrationslager wie das bei Dachau steckten: Anarchist*innen, Kommunist*innen, Gewerkschafter*innen, avantgardistische Künstler*innen, Schauspieler*innen, Menschen, die das Ende des Kapitalismus wollten. Auch moderate Sozialdemokrat*innen wurden inhaftiert und fanden ihr Ende im KZ. Dadurch, dass die Nazis diese Menschen vernichteten, brach eine revolutionäre Traditionslinie ab. Dass sich die linken Kräfte Europas heute angesichts von Militiarisierung, Faschisierung und Naturzerstörung zu keiner vereinten Kraft formieren und kein radikaleres Programm als das einer streikenden Sozialdemokratie finden, liegt unter anderem daran, dass die Faschisten zwei Hauptziele, die Vernichtung der Juden und die Vernichtung der revolutionären Linken, erreicht haben.

Der Faschismus ist ein Mittel der herrschenden kapitalistischen Klasse, um ihre Gegner zu vernichten. Konzentrationslager, Enteignungen von jüdischen Menschen, Zwangsarbeit und Aufrüstung – davon profitierte die Industrie. Bis heute erben Familien wie die BMW-Quandts Nazi-Geld. Das Blut von Zwangsarbeitern klebt auch heute noch am austrodeutschen Großkapital.

Österreich tut gerne so als ob es ein erobertes Land war, ein Opfer. Aber die Österreicher*innen tragen Schuld an der Ausbreitung des Nationalsozialismus. Und die Tatsache, dass dieses Land im Ausland als ein braunes Epizentrum gilt, zeigt: Aufarbeitung ist bitter nötig! Österreich trägt Mitschuld am Zweiten Weltkrieg.

Nach dem 8. Mai 1945 war selbst konservativen Politikern klar: Nie wieder Krieg!
Heute rüsten die Staaten auf und Pazifismus wird zum moralischen Unding. Der Kriegshetze und den Faschist*innen in Österreich und überall in Europa zum Trotz: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

Im Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs: Lasst uns gemeinsam am 8. Mai gegen Krieg und Faschismus demonstrieren. Wir treffen uns um 18 Uhr zur Kundgebung am Hauptplatz.

ÖH Wahl: 09. – 11. Mai 2023

Die Linke Liste Graz stellt sich vor – undogmatisch. basisdemokratisch. unabhängig.

Für eine linke, unabhängige ÖH!

Für parteinnahe Fraktionen ist die ÖH-Politik oft nur ein Sprugbrett in die Parteikarriere. Dadurch verlassen sie sich darauf , dass sich die Partei schon um die Probleme der Studierenden kümmern wird. Wir haben keine Partei hinter uns, in der wir später Karriere machen wollen. Eine linke, unabhängige ÖH gibt es nur mit der Linken Liste Graz!

Von 9. – 11. Mai an der KF: Linke Liste wählen!

Straßenfest: Reclaim 1st of May!

Am 1. Mai 2023 veranstalten wir von der Schwarzen Raupe in Graz als antiauthoritäre Alternative zum parteipolitische, entpolitisierten 1. Mai ein Straßenfest.

Das Straßenfest beginnt am 1. Mai um 14:00 Uhr bei der Schwarzen Raupe in der Steinfeldgasse 2, 8020 Graz.

Neben einer Kinderecke, (Live-)Musik, Tischfußball und einer Ausstellung, gibt es noch folgendes Programm:

  • 14 – 16 Uhr: Kinderschminken, Zuckerwatte und Soli-Tattoos
  • 14 – 16 Uhr: Zwille basteln und schießen
  • ab 15 Uhr: Essen
  • 17 – 19 Uhr: Input und Diskussion: Der 1. Mai von 1886 bis heute
  • 19:30 Uhr: Tombola Verlosung

Wir solidarisieren uns mit allen Streikenden! Wir kämpfen für ein solidarisches Miteinander und gegen Ausbeutung, Rassismus und Patriarchat. Für ein gutes Leben für Alle.

Die Geschichte zeigt, dass es sich nie lohnt, mit Parteilinken und Sozialdemokrat*innen Kompromisse einzugehen.

Wir lassen uns nicht befrieden!
Jede Stunde ist eine zu viel!

Reclaim First of May

In vielen Ländern der Welt wird der 1. Mai als „Tag der Arbeit“ begangen: Volksfeste, Fahrradtouren und hoher Alkoholkonsum bestimmen das Bild. Nur wenige nehmen an den ritualisierten Demonstrationen der etablierten Gewerkschaften teil. Kaum wer kennt den kämpferischen Ursprung des 1. Mai als Kampftag der internationalen Arbeiter*innenbewegung.
Der erste 1. Mai war ein Riot! Die allermeisten kennen ihn aber nicht als „1. Mai“, sondern als „Haymarket Riot“ (Chicago, 1886). Warum das so ist und wie kommunistische, sozialistische und sozialdemokratische Kräfte hier Geschichtsrevisionismus betreiben, wollen wir in diesem Text erläutern.

weiterlesen →

Offenes Treffen der Seebrücke Graz am 25.03. im Augarten

Wir sind eine politische Bewegung, getragen vorwiegend von Einzelpersonen aus der Zivilgesellschaft. Wir kämpfen für eine solidarische und menschenrechtsbasierte Migrationspolitik – kurz: Weg von der Abschottung und hin zu Bewegungsfreiheit für alle Menschen!
Du willst mitmachen? Dann schreib uns gerne eine per Mail unter graz@seebruecke.org oder per Direktnachricht hier auf Insta!

Die Seebrücke Graz hat sich zum Ziel gesetzt, Graz zu einem sicheren Hafen zu machen. Weiters wollen wir auch die Aufmerksamkeit auf das rassistische System und die Festung Europa weiter ausbauen. Gemeinsam sind wir stärker!

Komm daher zu unserem offenen Treffen am 25.03.23 um 15:00 Uhr bei der Augartenbucht! Für Getränke und Snacks ist gesorgt, bringt aber auch gerne eigene Sachen mit 🙂

PS: Bei schlechtem Wetter treffen wir uns im Spektral (Lendkai 45).

Der 15. März ist der internationale Tag gegen Polizeigewalt!

Der 15. März ist der internationale Tag gegen Polizeigewalt. Er begann 1997 als eine Initiative des Kollektivs gegen Polizeibrutalität (C.O.B.P.) in Kanada und der Gruppe “Black Flag” in der Schweiz.

Polizeigewalt beschreibt die unrechtmäßige, unverhältnismäßige und unangemessene Anwendung von Gewalt vonseiten der Polizei.
Gewalt wird nicht nur unter körperlicher Gewalt verstanden. So wird beispielsweise die bloße Anwesenheit der Polizei ebenfalls als gewaltsam empfunden. Dies kann als eine Art der psychischen Gewalt gesehen werden. Auch homophobe, rassistische oder anderweitig diskriminierende Beleidigungen oder Kontrollen zählen hierzu. Die Polizei als Institution bedient sich dem Gewaltmonopol des Staates. Gewaltmonopol bedeutet, dass lediglich staatliche Organe dazu befähigt sind, Gewalt in jeglicher Form auszuüben oder zuzulassen.

In einem von Rassismus geprägten System sind diejenigen, die am meisten unter solchen Übergriffen leiden, Menschen, die nicht dem gängigen Narrativ von der weißen, bürgerlichen und unschuldigen Mehrheitsgesellschaft entsprechen. Schwarze, Indigene, People of Color, migrantisierte, rassifizierte Personen, Romnja* und Sintezza* sind diejenigen, die am häufigsten von psychischer und/oder körperlicher Gewalt die von Cops ausgeht, betroffen sind. Von täglicher Schikane durch anlasslose, demütigende Kontrollen, die fester Bestand in den Leben von BIPoC sind, bis hin zu Mord wie in den Fällen von Oury Jalloh oder Mouhamed D. und unzähligen Weiteren die zum Beispiel an den verschiedensten Ländergrenzen täglich umkommen.

Und so heißt es auch am internationalen Tag gegen Polizeigewalt für uns:
No justice, no peace – Fight the police!
Nieder mit dem Staat und seinen Gesetzen!
Für eine freie Gesellschaft!

Planungstreffen zum anarchistischen 1. Mai 2023

+++ EDIT: Folgetreffen am 16.04.23 um 18 Uhr in der Schwarzen Raupe +++

+++ EDIT: Folgetreffen am 25.03.23 um 18 Uhr in der Schwarzen Raupe +++

🔊 Planungstreffen für den anarchistischen 1. Mai 2023 🔊

🕔 Donnerstag, 09.03.23, 17 Uhr
🐛 in der Schwarzen Raupe

Schon seit jeher kämpfen Anarchist*innen für die Arbeiter*innenbewegung, sei es durch kämpferische Streiks wie bei der Durchsetzung der gesetzlichen Anerkennung des 8-Stunden-Tages in Chicago 1886, durch das Verbreiten von eigenen Zeitungen oder als treibende Kraft in Gewerkschaften. Der 1. Mai ist anarchistisch geprägt und sollte dazu dienen, den Errungenschaften zu gedenken und weitere Ideen für eine bessere Gesellschaft zu entwickeln.
Wir kämpfen für eine gerechte Welt, in welcher sich alle nach ihren Fähigkeiten einbringen können und in ihren Bedürfnissen unterstützt werden. Wir träumen von einer Welt, in der Krisen nicht autoritär sondern solidarisch und gemeinschalftlich gelöst werden. Wir wollen nichts weniger, als die Abschaffung des kapitalistischen Ausbeutungssystems. Für eine feministische, antirassistische, klimagerechte und freie Gesellschaft.