Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation der Wehrmacht. Das Deutsche Reich verlor den Krieg, bei dem 60 bis 70 Millionen Menschen starben. Der von den Faschist ausgehende Weltkrieg war ein Vernichtungskrieg, der sowohl ethnische Gruppen als auch politische Bewegungen im Visier hatte.
6 Millionen europäische Juden und Jüdinnen fielen dem Faschismus zum Opfer – in weiten Teilen Europas ist jüdisches Leben bis heute ausgelöscht. Etwa 500.000 Sinti*zze und Rom*nja erlitten den Porajmos. Mit der Ausbreitung nach Osten wollten die Nazis die slavischen Ethnien unterwerfen. Die Sowjetunion verlor 25 Millionen Menschen.
Mit dem rassistischen Übermenschentum ging auch die Herabstufung von Menschen mit Behinderungen einher. Die Nationalsozialisten töteten durch die sogenannten Krankenmorde bis 1945 über 216.000 Menschen. Auch queere Menschen wurden verfolgt. Sie inhftierten etwa 10.000 homosexuelle Männer in Konzentrationslagern. Die Hälfte verstarb dort.
Von Anfang an zielten die Faschisten auf politische Säuberungen. Oppositionelle und revolutionäre Kräfte, die die herrschende Ordnung des Kapitalismus bedrohten, waren die ersten, die die Nazis in Konzentrationslager wie das bei Dachau steckten: Anarchist*innen, Kommunist*innen, Gewerkschafter*innen, avantgardistische Künstler*innen, Schauspieler*innen, Menschen, die das Ende des Kapitalismus wollten. Auch moderate Sozialdemokrat*innen wurden inhaftiert und fanden ihr Ende im KZ. Dadurch, dass die Nazis diese Menschen vernichteten, brach eine revolutionäre Traditionslinie ab. Dass sich die linken Kräfte Europas heute angesichts von Militiarisierung, Faschisierung und Naturzerstörung zu keiner vereinten Kraft formieren und kein radikaleres Programm als das einer streikenden Sozialdemokratie finden, liegt unter anderem daran, dass die Faschisten zwei Hauptziele, die Vernichtung der Juden und die Vernichtung der revolutionären Linken, erreicht haben.
Der Faschismus ist ein Mittel der herrschenden kapitalistischen Klasse, um ihre Gegner zu vernichten. Konzentrationslager, Enteignungen von jüdischen Menschen, Zwangsarbeit und Aufrüstung – davon profitierte die Industrie. Bis heute erben Familien wie die BMW-Quandts Nazi-Geld. Das Blut von Zwangsarbeitern klebt auch heute noch am austrodeutschen Großkapital.
Österreich tut gerne so als ob es ein erobertes Land war, ein Opfer. Aber die Österreicher*innen tragen Schuld an der Ausbreitung des Nationalsozialismus. Und die Tatsache, dass dieses Land im Ausland als ein braunes Epizentrum gilt, zeigt: Aufarbeitung ist bitter nötig! Österreich trägt Mitschuld am Zweiten Weltkrieg.
Nach dem 8. Mai 1945 war selbst konservativen Politikern klar: Nie wieder Krieg!
Heute rüsten die Staaten auf und Pazifismus wird zum moralischen Unding. Der Kriegshetze und den Faschist*innen in Österreich und überall in Europa zum Trotz: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
Im Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs: Lasst uns gemeinsam am 8. Mai gegen Krieg und Faschismus demonstrieren. Wir treffen uns um 18 Uhr zur Kundgebung am Hauptplatz.