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Freiraumfest 15. – 21. Oktober in Graz

… nicht-kommerziell & selbstorganisiert: Das Festival von unten <3

>> Hier gibt’s eine Übersicht zu den Veranstaltungen.

Graz beherbergt eine Vielfalt an freien, nicht-kommerziellen Räumen. Durch die Grazer Freiräume soll Menschen die Möglichkeit gegeben werden, sich kulturell, künstlerisch und politisch in das Stadtgeschehen einzubringen – jenseits des Konsumzwangs und der Gewinnorientierung. Genauso aber können Freiräume ein zweites Zuhause für Communities sein.

Du willst Teil eines Freiraums werden? Auf dem Festival hast du ausreichend Gelegenheit, die Räume und die Menschen dahinter kennenzulernen!

Alle Freiräume sind Plätze, in denen sich Personen wohl und sicher fühlen sollen und in denen allen gegenüber respektvoll begegnet wird. Jeder Raum hat zwar seine eigenen Hausregeln (die bei den jeweiligen Räumen zu erfahren sind), über alle lassen sich aber folgende gemeinsame Punkte zusammenfassen:

  • Wir sind respektvoll zueinander und nehmen Rücksicht auf andere.
  • Belästigung, Mobbing oder Diskriminierung ist inakzeptabel.
  • Die Organisator*innen / Veranstalter*innen des jeweiligen Raums haben Hausrecht und dürfen jederzeit die Regeln vor Ort bestimmen.
  • Anweisungen der Organisator*innen / Veranstalter*innen werden ohne Diskussion befolgt.

Info Event: File The Power!

Am 10. September 1898 begeht der Anarchist Luigi Lucheni ein Attentat auf die österreich-ungarische Kaiserin Sissi.
Mit einer Feile, denn für einen Dolch hatte er kein Geld, verletzt er die Kaiserin so schwer, dass sie noch am selben Tag stirbt.

Was darauf folgt ist eine heftige Welle an staatlichen Angriffen gegen den Anarchismus und, mit der Anti-Anarchisten Konferenz in Rom, einer der ersten Versuche polizeiliche Repression international zu vernetzten.

Trotz der Unterdrückung und Gewalt für die dieses System verantwortlich war ist auch heute der Monarchie Kitsch, vor allem rund um Sissi, in Österreich und der Welt ungebrochen. Zusätzlich wird Bad Ischl, ein Zentrum des Sissi-Kults, Kulturhauptstadt Europas 2024.
Dem wollen wir etwas entgegensetzen.

Vor allem planen wir am 9. September eine anarchistische Demonstration in Bad Ischl!
Wir rufen aber auch explizit dazu auf, euch selbst Gedanken für Aktionen, Beiträge und Veranstaltungen zu machen.

Aus diesem Grund wollen wir euch von unseren Plänen erzählen und mit euch diskutieren.
Es wird einen kurzen Input zum historischen Kontext und unserer Gruppe geben, danach ist Platz für Widerspruch und Diskussion!

Wir freuen uns auf euch

Wir machen Pause! Oder so ähnlich.

Nach über einem Jahr, über 200 offenen Tagen, 77 Veranstaltungen und mehr als 200 Posts haben wir uns dazu entschieden, für die nächsten Wochen mal nicht so zuverlässig zu sein. Wir werden ganz unregelmäßig offen haben, auch nur sehr unregelmäßig instagram nutzen. Wir werden Kraft und Inspiration sammeln, wir werden uns umeinander kümmern, uns gegenseitig unterstützen. Wir werden Dinge, die liegen geblieben sind, weiterhin liegen lassen und uns selbst in den Fokus stellen.

Wenn du also Bock hast, schau vorbei – vielleicht ist offen, vielleicht sind wir da. Vielleicht chillen wir da, vielleicht schauen wir einen Film oder diskutieren. Vielleicht sind wir aber auch einfach woanders 😀

Bis ganz bald 🖤🐛

The first pride was a riot!

Auch dieses Jahr im Juni schmück(t)en sich wieder unzählige Firmen und andere Kapitalisten*innen mit der Pride-Flagge und verdien(t)en zusätzlich mit unzähligen Regenbogen-Gadgets am Marketingtrend „Pridemonth“.

Aus diesem Grund wollen wir auch dieses Jahr zum schwarz*lila Block beim Christopher-Street-Day aufrufen, um dem kapitalistischen System Steine in den Weg zu legen!

Wir wollen laut sein, weil wir wütend sind, dass immer noch lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, agender, intergeschlechtliche und queere Menschen Gewalt erleben müssen! Wir wollen laut sein, weil es im Jahr 2023 immer noch nicht möglich ist, eine Kinderbuchlesung einer Dragqueen ohne rechte Hetze und medialen Aufruhr stattfinden zu lassen! Wir wollen laut sein, weil es noch immer viel zu viele Bewegungen gegen Selbstbestimmung gibt!

Die Diskriminierung von queeren Menschen darf weder zum Profit von Konzernen beitragen, noch den Rechten als Bühne dienen! Versammeln wir uns, um für Gleichberechtigung und gegen den Kapitalismus auf die Straße zu gehen!

Alerta alerta queerfeminista!

Monatsprogramm Juli

Liebe Freund*innen, liebe Gefährt*innen,

Das Monatsprogramm für Juli ist da! Wir freuen uns, euch diesen Monat wieder bei Veranstaltungen zu sehen oder auch einfach gemeinsame Zeit in der Raupe zu verbringen! 🙂

[EN] Dear friends, dear comrades,

Our monthly program for July is here 🙂 We would love to see you again this month at events or spend time together at the „Schwarze Raupe“!

Every Tuesday, Wednesday and Thursday from 4 to 10 pm!

  • 5th, 7pm: Movie: Dope is Death
  • every Tuesday, 7-6pm: Collective Care with Nada-Acapuncture
  • 6th-10th, BAB 2023 @ Ljubljana
  • 12th, 7pm: Workshop: Writing Letters to Prisoners
  • 13th, 7pm: Report from El Sur Resiste
  • 19th-23rd, International Anti-Authoritarian Gathering @ St-Imier
  • 27th, 5:30pm: Demonstration against Femicides @ Griesplatz

Seebrücke-Programm für den Monat

Im Juni haben wir ein vielfältiges Programm!

  • Am 18.6. findet ab 12 Uhr das „Fest für Alle“ in der Seifenfabrik statt. Hier findest du Austausch und Vernetzung mit über 80 Aussteller:innen, Kinderprogramm & Essen aus aller Welt – und wir sind auch dabei! 🙂
  • Am 19.6. geht es dann ab 19 Uhr im Spektral gleich weiter. Wir schauen den Film „The Game“. An der bosnisch-kroatischen Grenze dreht sich alles um THE GAME, den
    illegalen Gang über die EU-Außengrenze. An diesem Spiel nehmen nicht nur
    junge Männer, sondern ganze Familien teil. Manuela und Bernd, zwei
    Flüchtlingshelfer aus Bayern, möchten helfen und erkennen schnell, dass bei
    diesem Spiel auch Schlepper, die Polizei, internationale Organisationen und
    viele weitere Spieler mitmischen. Nach und nach lernen die beiden die Spieler
    kennen und werden selbst Teil des GAMES.
  • Anlässlich des „World Refugee Day“ am 20.6. veranstalten wir eine Kundgebung am Lendplatz ab 18 Uhr.
    Gemeinsam mit anderen Gruppen thematisieren wir die Lebensrealitäten von People on the Move an den EU-Außengrenzen, innerhalb der EU, in Österreich und in Graz. Wir sprechen über die menschenunwürdige Migrationspolitik der EU und Österreich im Bezug auf Frontex, ICMPD, Pushbacks, die GEAS-Reform, das Camp Lipa, Lesbos und so weiter. Außerdem geht es an dem Tag auch um die Repression von Seenotrettung und anderem Support für People on the Move.
    Bleiben wir laut! Bleiben wir unbequem für diese menschenverachtende Politik! Organisieren wir uns! Für sichere Fluchtwege! Für solidarische Städte! Für Bewegungsfreiheit für Alle!
  • Am 26.6. geht es dann ab 19 Uhr im Spektral gleich weiter. Wir schauen den Film „Shadow Game“. Jeden Tag versuchen Jugendliche, die aus ihren vom Krieg zerrütteten Ländern geflohen sind, auf der Suche nach Schutz und einem besseren Leben die europäischen Grenzen zu überqueren. Sie reisen durch eine Schattenwelt aus Minenfeldern, Bären, schnell fließenden Flüssen, Schmugglern und Grenzbeamten und versuchen verzweifelt, das zu gewinnen, was sie „The Game“ nennen.
    Jetzt, da überall in Europa Zäune errichtet wurden, ist es fast unmöglich geworden, Asyl zu beantragen. Ihr endgültiges Ziel zu erreichen, ist schwieriger denn je. Die Teenager riskieren ihr Leben und begeben sich auf eine gefährliche Reise, die oft Monate oder sogar Jahre dauert. Unterwegs werden sie schnell erwachsen. Ihre Reise führt sie durch ganz Europa: von Griechenland nach Nordmazedonien, von Italien nach Frankreich und in die Niederlande.
    Shadow Game ist eine Mosaikgeschichte, in der sich die Erfahrungen vieler junger Flüchtlinge auf der Straße zu einer universellen Geschichte zusammenfügen: eine moderne Odysee. Werden sie dir zahlreichen Hindernisse überwinden, denen sie sich gegenübersehen? Und werden sie eine neue Heimat finden?
  • Am 2.7. treffen wir uns wieder um 16 Uhr im Spektral zum Plenum! Komm vorbei, organisier dich mit uns! Kämpfen wir gemeinsam gegen die GEAS Reform und das ICMPD! Kämpfen wir gemeinsam für sichere Fluchtwege und solidarische Städte!

Wir freuen uns, dich zu sehen!

Rebellisches Zusammentreffen 28.7 – 3.8.23

Der Samen der Rebellion geht auf!

Das „Netz der Rebellion“ ist durch die Reise der Zapatista vor zwei Jahren europaweit entstanden. Auf dem „Rebellischen“ 2023 wollen wir uns weder begegnen, wollen Erfahrungen austauschen, weiter unsere verschiedenen Kämpfe von links und unten zusammenbringen, diskutieren, was wir von den Zapatistas für unseren Kontext lernen können, und uns enger vernetzen. Dabei soll der internationalistischen Solidarität von Iran bis Mexiko ebenso viel Raum gegeben werden wie der Frage, wie wir unsere Organisierungsprozesse hier vor Ort voranbringen!

Lasst uns als eine Delegation von Österreich zusammen hinfahren! Meldet euch bei @elsurresiste.austria dafür.

Mehr infos findet ihr unter https://rebellisches.org/

Anarchistischer 1. Mai 2023

Am 1. Mai 2023 gab es ein Interview vom Radio Helsinki mit einer Genossin über die anarchistischen Wurzeln des 1. Mai:

https://cba.fro.at/620551

Wir begeben uns auf eine kurze Reise zu den anarchistischen Ursprüngen des 1. Mai. Darüber hinaus widmen wir uns Themen wie dem Feminismus in linken Bewegungen, der Unsichtbarmachung anarchistischer Geschichte und den Unterschieden zu anderen linken Strömungen.

‘Niemand kann frei sein, solange es nicht alle sind.’ (E. Mühsam)

Anarchismus und Arbeiter:innenkämpfe gehören zusammen. Die dritte der drei Hauptströmungen des Sozialismus (Reformismus aka Sozialdemokratie, Marxismus, Anarchie) tut sich heutzutage oft schwer als gleichberechtigte politische Weltanschauung und Handlungsstrategie akzeptiert zu werden. Dies liegt auch stark an Unwissen und falschen Vorstellungen bzgl. Anarchie. Die Vorstellungen von Anarchie/Anarchismus reichen von einer imaginierten Gesetzes- und Regellosigkeit bis hin zu utopistischer, realitätsferner Träumerei. Leider wurden auch viele anarchistische Kämpfe, Errungenschaften und Denker:innen unsichtbar gemacht. Das wollen wir mit dieser Sendung ändern!

Reclaim First of May https://schwarzeraupe.noblogs.org/

Rassismus in Mauthausen


Als Externer begleitete ich eine kleine Gruppe der Grazer Kommunistischen Jugend Österreichs (KJÖ) in die KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Am 7. Mai findet dort, anlässlich der Befreiung vom Faschismus, die größte Gedenkveranstaltung in Europa statt. In Mauthausen inhaftierten die Nazis 200 000 Menschen und töteten 100 000.

Die KJÖler treffen sich mit den Genossen aus den anderen Regionen am Denkmal für Kinder und Jugendliche. Dort angekommen, trenne ich mich von der rund 30 Menschen fassenden Gruppe der KJÖler, die in der Nähe des Kinderdenkmals auf den Beginn der offiziellen Zeremonie warten und schaue mich im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen um. Viele Gruppen in Trachten, Pfadfinder, Anzugträger tummeln sich auf dem Gelände. Ich höre jemanden eine Rede halten. Die Männerstimme spricht von Zivilcourage, davon Rassismus nicht zu dulden. Ohne mir dabei etwas zu denken, nähere ich mich der Versammlung vor dem Jüdischen Denkmal. Doch bevor ich mich dazustellen kann, rennt ein Sicherheitsmann auf mich zu: „Who are you? Which group? From where are you?“, er steht keine zwanzig Zentimeter von mir entfernt. „I am from Germany, I want to listen, my group is somewhere else.” Der Sicherheitsmann verweist mich hinter eine Absperrung. Ich denke mir meinen Teil und gehe aufgeregt wieder zu den KJÖlern. Ich bin keine Viertelstunde auf dem Gelände.

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Kundgebung | 8. Mai | 18 Uhr | Hauptplatz

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg mit der Kapitulation der Wehrmacht. Das Deutsche Reich verlor den Krieg, bei dem 60 bis 70 Millionen Menschen starben. Der von den Faschist ausgehende Weltkrieg war ein Vernichtungskrieg, der sowohl ethnische Gruppen als auch politische Bewegungen im Visier hatte.

6 Millionen europäische Juden und Jüdinnen fielen dem Faschismus zum Opfer – in weiten Teilen Europas ist jüdisches Leben bis heute ausgelöscht. Etwa 500.000 Sinti*zze und Rom*nja erlitten den Porajmos. Mit der Ausbreitung nach Osten wollten die Nazis die slavischen Ethnien unterwerfen. Die Sowjetunion verlor 25 Millionen Menschen.
Mit dem rassistischen Übermenschentum ging auch die Herabstufung von Menschen mit Behinderungen einher. Die Nationalsozialisten töteten durch die sogenannten Krankenmorde bis 1945 über 216.000 Menschen. Auch queere Menschen wurden verfolgt. Sie inhftierten etwa 10.000 homosexuelle Männer in Konzentrationslagern. Die Hälfte verstarb dort.

Von Anfang an zielten die Faschisten auf politische Säuberungen. Oppositionelle und revolutionäre Kräfte, die die herrschende Ordnung des Kapitalismus bedrohten, waren die ersten, die die Nazis in Konzentrationslager wie das bei Dachau steckten: Anarchist*innen, Kommunist*innen, Gewerkschafter*innen, avantgardistische Künstler*innen, Schauspieler*innen, Menschen, die das Ende des Kapitalismus wollten. Auch moderate Sozialdemokrat*innen wurden inhaftiert und fanden ihr Ende im KZ. Dadurch, dass die Nazis diese Menschen vernichteten, brach eine revolutionäre Traditionslinie ab. Dass sich die linken Kräfte Europas heute angesichts von Militiarisierung, Faschisierung und Naturzerstörung zu keiner vereinten Kraft formieren und kein radikaleres Programm als das einer streikenden Sozialdemokratie finden, liegt unter anderem daran, dass die Faschisten zwei Hauptziele, die Vernichtung der Juden und die Vernichtung der revolutionären Linken, erreicht haben.

Der Faschismus ist ein Mittel der herrschenden kapitalistischen Klasse, um ihre Gegner zu vernichten. Konzentrationslager, Enteignungen von jüdischen Menschen, Zwangsarbeit und Aufrüstung – davon profitierte die Industrie. Bis heute erben Familien wie die BMW-Quandts Nazi-Geld. Das Blut von Zwangsarbeitern klebt auch heute noch am austrodeutschen Großkapital.

Österreich tut gerne so als ob es ein erobertes Land war, ein Opfer. Aber die Österreicher*innen tragen Schuld an der Ausbreitung des Nationalsozialismus. Und die Tatsache, dass dieses Land im Ausland als ein braunes Epizentrum gilt, zeigt: Aufarbeitung ist bitter nötig! Österreich trägt Mitschuld am Zweiten Weltkrieg.

Nach dem 8. Mai 1945 war selbst konservativen Politikern klar: Nie wieder Krieg!
Heute rüsten die Staaten auf und Pazifismus wird zum moralischen Unding. Der Kriegshetze und den Faschist*innen in Österreich und überall in Europa zum Trotz: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!

Im Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkriegs: Lasst uns gemeinsam am 8. Mai gegen Krieg und Faschismus demonstrieren. Wir treffen uns um 18 Uhr zur Kundgebung am Hauptplatz.